"Der Tag wird blumer!", ging ein aufgeregtes Flüstern durch die Wälder, von der Haselmaus zum Piraten, über kleine dicke auf einer alten Mauer balancierende Männchen, die es dem weißen Kaninchen erzählten, welches hektisch auf seine Taschenuhr blickte und sogleich davonhoppelte, um seine Kleidertruhe nach etwas Brauchbarem zu durchforsten. "Der Tag wird blumer; ich wünschte, ich dürfte dabei sein", seufzte ein jeder, sogar der Wind schien diesen Satz zu säuseln. Und auch das Kaninchen ließ nur enttäuschte Laute von sich, nachdem es zwischen all den Jäckchen und Glacéhandschuhen kein passendes Kostüm gefunden hatte. "Aber wer", gluckste der Märzhase missbilligend und belustigt zugleich, "hat schon eine Verkleidung als Stoffbär parat?" Und er lachte sein verqueres Lachen, bis das Kaninchen ihm beinahe die Kette der goldenen Taschenuhr um die Löffel geschlagen hätte. Gefrustet ließ sich das Kaninchen in seinen heiß geliebten Ohrensessel plumpsen. Es wäre dieses Mal so gern dabei gewesen bei der Blumentagteddyteaparty, die die Teddies des blühenden Waldes alle 327 Tage veranstalteten. Zu Ehren aller Gewächse von Unterland tranken Anwesende dort Sternentee und priesen auf geheimnisvolle Weise die Blumen mit Gesängen, Gedichten und Gedanken. Es wurde Konversation untereinander und mit der Vegetation gemacht, weiße Rosen wurden rot angemalt, falls gewünscht, und der Wunsch vieler, ein Schachspiel zu beobachten, wurde erfüllt. Jedder Teddy durfte an dieser Zeremonie teilnehmen, manchmal gab es aber auch ausgewählte Gäste. Diesmal, so wurde gemunkelt, standen die See und der Mond auf der Gästeliste. Noch ein Grund mehr, die Feier zu besuchen- Die See war hoch geschätzt und überall bewundert bei den Bewohnern von Unterland, ihr Zauber erfasste jeden hier und auch in der Anderswelt, so hieß es. Vielleicht sind das weiße Kaninchen und alle anderen Ungeladenen nun erleichtert, wenn sie erfahren, dass auch die Teddies keine Chance hatten, in Gesellschaft der See zu sein. Und wenn die Blumen ihre Köpfe hängen lassen, so liegt das nicht an mangelndem Sonnenlicht, zu viel Regen oder zu wenig, nein, dies ist der Ausdruck ihrer Trauer über die Abwesenheit der See bei der Blumenteddyteaparty. Sie, die Teddies, die Unterländer und der Mond hoffen, sie bald wieder bei sich haben und in ihrer Magie aufblühen zu dürfen.
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